2024: Ein Jahr großer Entscheidungen
In wenigen Tagen ist 2023 Geschichte. Blicken unsere Bäuerinnen und Bauern, Winzerinnen und Winzer und Gärtnerinnen und Gärtner auf das abgelaufene Jahr zurück, können sie im Großen und Ganzen zufrieden sein; die Stadtlandwirtschaft fuhr eine befriedigende Stadternte ein. Das soll und kann jedoch die Schattenseiten des 2023er-Jahres keineswegs vergessen machen.
Viele Probleme, die das fast vollendete Jahr 2023 im Jänner wie ein Staffelholz vom Vorgängerjahr 2022 erhalten hat, gibt es nun ans junge 2024er-Jahr weiter: Zum Krieg in der Ukraine kam noch jener im Nahen Osten dazu, die Energiepreise bleiben trotz zahlreicher wirksamer Hilfsmaßnahmen der öffentlichen Hand für unsere Betriebe eine echte Herausforderung, die Inflation hält uns offenbar länger die Treue, dringend notwendige Arbeitskräfte sind nach wie vor schwer zu bekommen und Konsumentinnen und Konsumenten üben sich beim Einkauf in spürbarer Zurückhaltung.
Viele dieser Herausforderungen lösen unsere Stadtlandwirtschafts-Familien aus eigener Stärke; mit Fleiß, Eifer und Innovationskraft. Doch nicht alles können sie allein stemmen. Dort, wo politische Rahmenbedingungen geändert werden müssten, um das Ziel zu erreichen, ich denke da an weitere Entlastungsmaßnahmen, an praxisorientierte Regeln für Düngung und Pflanzenschutz, an den Einsatz moderner Techniken und Innovationen oder an den Abbau völlig unnötiger Bürokratiehürden, können sie nur wieder und wieder an die politischen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger in Land, Bund und EU appellieren, rasch und umfassend tätig zu werden.
2024 jedoch bringt einen zusätzlichen Hebel: Im Jahr der großen Entscheidungen werden sowohl im Nationalrat als auch im Europäischen Parlament unsere Vertreterinnen und Vertreter neu gewählt. Hier kann jede und jeder mitbestimmen, wie es mit Österreich, wie es mit Europa weitergehen soll und wie viele Vertreterinnen und Vertreter des Bauernbundes letztlich in den Hohen Häusern in Wien und Brüssel in unserem Sinne mitbestimmen werden.
Apropos Europa: Österreich ist seit fast drei Jahrzehnten Mitglied der EU und dieses Faktum brachte und bringt dem Land jede Menge Vorteile; das bestätigen alle Daten. Das heißt nicht, dass es an der Politik nichts zu kritisieren gäbe, im Gegenteil. Wir brauchen eine funktionierende, zukunftsorientierte Europäische Union, die sich wieder auf ihre Kernthemen konzentriert und ideologisch getriebene Politik meidet. Wir wollen keine praxisfremde Bürokratie, sondern verlangen, dass die Wissenschaft und nicht ein Parteiprogramm die Grundlage der Brüsseler Entscheidungen bildet. Nun gilt es, die EU-Politik wieder aus den Luftschlössern zu holen und auf den Boden zu bringen.
Dazu brauchen wir jedoch nicht lautstarken Populismus und leere Versprechungen, sondern Vertreterinnen und Vertreter, die voll und ganz für ihre Wählerinnen und Wähler arbeiten. Diese Chance gilt es 2024 zu nützen.
Ich darf Ihnen allen im Namen unserer Funktionärinnen und Funktionäre, im Namen der Direktion und des Büros und im eigenen Namen ein gesegnetes Weihnachtsfest, ein paar ruhige Tage mit der Familie zur Entspannung und Erholung und einen guten Rutsch in ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2024 wünschen.
Dein/Ihr/Euer
Norbert Walter