Anrainer, Bezirkspolitiker und Heurigenbesitzer zeigen sich entsetzt über die Entscheidung.
Trotz mehrfacher negativer Stellungnahmen, Einsprüche und Petitionen scheint es nun fix. Große Gebäudekomplexe, im ursprünglich geschützten Ortsbild, sollen an der Grinzinger Straße entstehen. „Obwohl mit der neuen Bauordnungsnovelle Monsterbauten verhindert werden sollten, wird hier Grünland in Bauland umgewidmet und ein privates Bauprojekt einfach umgesetzt werden. Das ist unverständlich!“ so Bezirksvorsteher Daniel Resch. Die Flächenwidmung dafür wurde im Gemeinderat von SPÖ, NEOS und Grünen beschlossen. „Eine Schutzzone macht nur dann Sinn, wenn man den Schutz auch befolgt.“ so Resch.
Heurigenbetriebe fühlen sich immer weiter bedrängt.
Besonders besorgniserregend ist die Tatsache, dass gleich hinter dem neu geplanten Wohnhaus der Heurigenbetrieb Mayer am Pfarrplatz und der berühmte Pfarrwirt beheimatet ist. Traditionsbetriebe, einst für die schöne Aussicht bekannt, bangen durch die Verbauung um die Existenz. Die z+-unehmende Verbauung zerstört den Ortskern und nimmt den Heurigenbetrieben die Möglichkeiten zu wirtschaften und somit zu überleben. „Seit mehreren Monaten wird versucht mit allen Verantwortlichen zu reden, um eine andere Lösung zu erarbeiten, leider wird hier auf die Schutzzone keine Rücksicht genommen.“ so Clemens Keller, der Geschäftsführer des Betriebes.
Landwirtschaftliche Betriebe müssen städtischen Wachstum weichen.
Ob in Oberlaa, Donaustadt, oder Döbling, immer wieder kommen die Aufrufe der Landwirtschaft. „Wien weit haben wir dasselbe Problem, die landwirtschaftlichen Betriebe werden immer weiter verdrängt.“ so die Direktorin des Wiener Bauernbundes Elisabeth Wolff. Dabei dienen die landwirtschaftlichen Flächen auch als Erholungsgebiete und sind ein wichtiger Bestandteil dafür, dass Wien als lebenswerteste Stadt der Welt gilt. Eines steht fest, die Flächen bestehen nur so lange es auch Betriebe gibt, die diese bewirtschaften.