Gärtner beschließen Torfstrategie und Staatsmeister gekürt
Die Bundesgartenbautagung und die Staatsmeisterschaft der Österreichischen Junggärtnerinnen und Junggärtner fand von 14.-16.9.2021 in Bad Tatzmannsdorf unter dem
Motto „Trends erkennen – offen für neue Wege“ statt. Neben einem Sitzungsmarathon wurden ein interessantes Fachprogramm und ein geselliger Festabend für Gärtnerinnen und Gärtner geboten.
Debatte zum Torfeinsatz
Der Torfeinsatz im Gartenbau war das Hauptthema der Delegiertenversammlung des Bundesverbandes der Österreichischen Gärtner. Alle neun Bundesländer einigten sich
darauf, dass der Gartenbau in der Frage der Torfverwendung eine gesellschaftliche Verantwortung trägt und daher ein Prozess zur Verringerung des Torfeinsatzes begonnen
werden muss. Die beschlossene Position umfasst einerseits, dass Gartenbaubetriebe ab 2022 zumindest eine torffreie und eine torfreduzierte Blumenerde für Hobbygärtner im
Sortiment führen sollen und andererseits, dass der Torfanteil in Produktionserden bis 2030 um auf 50% reduziert werden soll, sofern ausreichend Ersatzstoffe vorhanden sind.
Änderungen und bewährte Führung
Gleich zwei Wahlen standen in den gärtnerischen Verbänden auf den Tagesordnungen. Beim Blumenmarketing Austria, der Werbegemeinschaft des Österreichischen Gartenbaus, kam es zum Wechsel an der Verbandsspitze. Ök.-Rat Albert Trinkl verabschiedete sich in den wohlverdienten Ruhestand. Zum neuen Obmann wurde Wolfgang Praskac gewählt. Wahlen standen auch bei der Arbeitsgemeinschaft der Österreichischen Junggärtner an. Präsident Rene Pollroß und sein Team wurden für eine weitere Funktionsperiode gewählt.
Der Staatsmeister kommt aus NÖ
Klemens Kainz setzte sich bravourös bei der Staatsmeisterschaft der Österreichischen Junggärtnerinnen und Junggärtner durch. Der Absolvent der Fachschule Langenlois konnte im Einzelbewerb in allen Disziplinen überzeugen. Platz 2 ging an Jacob Pizzini aus Südtirol und Platz 3 an Hannah Memmel aus Wien. Im Teambewerb siegte die Fachschule Langenlois vor dem Team aus Südtirol. Platz 3 erreichte die Fachschule Ritzlhof. Der Bewerb fand zum 28. Mal statt, wurde aber im letzten Jahr von „Bundeslehrlingswettbewerb“ zu „Staatsmeisterschaft“ umbenannt. Die Meisterschaft besteht traditionell aus zwei Teilen: dem Einzelbewerb mit gärtnerische Fähigkeiten und Wissen und dem Gruppenbewerb aus Gartengestaltung und Floristik. Jedes Bundesland und Südtirol hat die Möglichkeit ein Team aus den besten drei Lehrlingen (SiegerInnen aus dem Landesbewerb) und jede Fachschule ein Team aus drei herausragenden FachschülerInnen zu entsenden. Die jungen Gärtnerinnen und Gärtner treten sowohl im Team als auch in der Einzelwertung gegen einander an. Theoretisches Fachwissen, gärtnerische Fähigkeiten (z.B. Stecklinge schneiden, topfen, pikieren, …) und die Pflanzenerkennungsstraße muss jeder Teilnehmer für sich alleine meistern. Die Teile Floristik und Gartengestaltung werden im Team bearbeitet. Bei jedem Teil können max. 300 Punkte erreicht werden. Das Ergebnis der Einzelwertung fließt in die Gruppenwertung ein. Die drei bestplatzierten des Bundeslehrlingswettbewerbs dürfen am europäischen Berufswettbewerb teilnehmen, der alle zwei Jahre stattfindet. In den letzten zwei Jahren fand aufgrund von COVID-19 kein europäischer Bewerb statt. Falls dies im Jahr 2023 wieder der Fall sein wird, dürfen sich Klemens Kainz, Hannah Memmel und der Viertplatzierte Peter Neu über die Teilnahme als Team Österreich freuen. Der Zweitplatzierte Jacob Pizzini wird als Südtiroler für Italien an den Start gehen.