Bauarbeiten zu Lobautunnel sorgen für Bedenken für die Wasserversorgung der Gärtner in Simmering – Im Multiversum Schwechat fand erste Anhörung statt
Zahlreiche Gärtnerinnen und Gärtner sowie Landwirtinnen und Landwirte haben im Rahmen der mündlichen Verhandlung zum UVP Verfahren (2. Verwirklichungsabschnitt Schwechat bis Groß-Enzersdorf) im „Multiversum“ (Schwechat) ihre Sorgen und Bedenken bezüglich des geplanten Projektes mitgeteilt und versucht, die Öffentlichkeit entsprechend aufmerksam zu machen und diesbezüglich zu sensibilisieren: „Es geht nicht darum, das Projekt grundsätzlich zu verhindern, aber es müssen nun die Karten auf den Tisch gelegt werden und die Sorgen und Bedenken von Gartenbau und Landwirtschaft haben Vorrang, es geht um unsere Produktionsgrundlage“, so der Obmann des Wiener Bauernbundes, Präs. ÖkR Ing. Franz Windisch.
Wiener Bauernbund: Produktionsbedingungen sichern!
Die Bauphasen des Tunnels und die verschiedenen Aspekte der Ausgestaltung des Projektes werfen Fragen rund um eine mögliche Absenkung des Grundwasserspiegels im Bereich Simmering auf. „Die Gartenbaubetriebe sind auf das Grundwasser angewiesen, um frisches Gemüse zu produzieren. Unsere Familienbetriebe sichern die Versorgung Wiens und dürfen weder in Simmering noch in der Donaustadt im Stich gelassen werden“, so Franz Windisch und Bauernbunddirektor Norbert Walter, die sich beide vor Ort gemeinsam mit der Landesgartenbauvereinigung Wien einen Eindruck vor Ort im Multiversum verschafften.
Start der UVP-Verhandlungen mit Sachverständigen
Gutachter gehen davon aus, dass sowohl qualitative als auch quantitative Grundwasserbeeinträchtigungen bzw. ein Absinken des Grundwasserspiegels in Teilbereichen des Projektes nicht auszuschließen sind. Auch bei einem kurzfristigen Grundwasserabfall wären die Lebensmittelproduktion durch die Betriebe in den massiv gefährdet und die Betriebe nachhaltig existentiell bedroht. „Der Wiener Bauernbund unterstützt zusammen mit allen weiteren Partnern eine Garantie zur ausreichenden Sicherstellung der Grundwasserversorgung“, so Windisch. Der Start des mündlichen UVP-Verfahrens markiert den Beginn des Prozesses; im Rahmen der anschließenden mündlichen Verhandlung konnten Parteien ihre Einwendungen, Einsprüche und Bedenken mündlich einbringen und die Sachverständigen zu einer entsprechenden Stellungnahme auffordern.