Weinflächen in Wien: Verschmutzung durch Ausflügler nimmt zu
Die ersten warmen Tage des Frühlings und der anhaltende Lockdown laden viele Wienerinnen und Wiener insbesondere an den Wochenenden ins Freie und die Weingärten und landwirtschaftlichen Flächen m Stadtgebiet. Die Folge ist leider oftmals nicht so sehenswert: es häufen sich Müllberge bei besonders frequentierten Plätzen und immer häufiger in den Weingärten. Winzer aus Mauer, am Nussberg, in Oberlaa und am Bisamberg schlagen nun Alarm: diese Verschmutzung ist nicht hinzunehmen.
Windisch: Verantwortung für Stadtbild, Umwelt und Landwirtschaft von uns allen
Der Obmann des Wiener Bauernbundes, Präsident ÖkR Ing. Franz Windisch, appelliert an die Wienerinnen und Wiener, in schweren Zeiten den Zusammenhalt zu stärken: „Die Stadtlandwirtschaft ist durch die Corona-Krise schwer getroffen. Es freut, dass die landwirtschaftlichen Flächen gerne als Naherholungszonen genutzt werden, aber die Verantwortung liegt bei all jenen, die diese Flächen nutzen, sie auch so zu verlassen, wie sie sie vorgefunden haben. Es ist Zusammenhalt gefragt, um unser Stadtbild und die Umwelt zu schützen, aber auch die Landwirtschaft zu unterstützten!“ Windisch hebt hervor, dass Abfälle jeglicher Art zu Gefahren in der Natur werden können – und in den lebensmittelkreislauf kommen können.
Norbert Walter: Winzer sind keine MA48!
Bauernbunddirektor und Wiener Weinbaupräsident Norbert Walter fordert die Wienerinnen und Wiener auf, sich bei der Nutzung der Weingärten auch um die Entsorgung ihrer Hinterlassenschaften zu kümmern: „Winzer haben schon den Ausfall des Heurigen-Ausschanks zu verkraften, die Erschwernisse der Bewirtschaftung mit einer Reinigung ihrer Rieden sind eine zusätzliche Belastung. Die Winzer sind keine MA 48, die Reinigung der Rieden obliegt jenen, die sie zu Freizeitzwecken nutzen. Am Berg nimmt der Wanderer den Müll auch wieder mit, das verlangen wir auch in Wien, das sollte selbstverständlich sein.“ Walter erinnert an die Initiative, mit der bereits gemeinsam mit der Stadt Wien auf Rücksicht bei den Wanderungen hingewiesen wurde. „Wir wollen die Information verstärken, dadurch sensibilisieren und darauf aufmerksam machen, wie wichtig saubere Rieden für uns alle sind“, so Walter.