Auftakt einer Diskussionsreihe mit Konsumentinnen und Konsumenten vor Ort der Produktion – Donaustädter Bezirksentwicklung im Fokus in der Gärtnerei
In vielen Bezirken ist die Konfrontation zwischen Flächenverbrauch im Wohnbau und dem Flächenerhalt für die Stadtlandwirtschaft in den vergangenen Jahren stark gestiegen. In Wien-Donaustadt wird die Flächenkonkurrenz besonders kontroversiell wahrgenommen: einerseits wird Wohnraum für eine wachsende Stadt gebraucht, zum anderen ist die Stadtlandwirtschaft auf diese Flächen aber angewiesen, um die Versorgung aus nächster Nähe aufrecht zu erhalten. Beim ersten Hofgespräch des Wiener Bauernbundes in der Gärtnerei Ganger in der Aspernstraße in der Donaustadt wurde von Konsumentinnen und Konsumenten besonders auf diese Aspekte hingewiesen – und ein fehlendes Stadtentwicklungskonzept kritisiert.
Walter: Stadt Wien muss verstärkt den Erhalt zusammenhängender Flächen sichern
Die Diskussionsveranstaltung wurde vom Obmann des Wiener Bauernbundes, Präs. ÖkR Ing. Franz Windisch eröffnet: „Die Wienerinnen und Wiener haben in diesem Jahr in besonderem Maße die Vorzüge der Stadtlandwirtschaft zu schätzen gelernt – die Nähe der Produktion sicherte eine Versorgung mit Gemüse und Ackerfrüchten in Zeiten der Krise. Mit den Hofgesprächen suchen wir den Austausch mit den Konsumentinnen und Konsumenten, um die Fragen der Stadtlandwirtschaft von morgen zu diskutieren.“ Bauernbunddirektor Norbert Walter ergänzte, dass die Stadtlandwirtschaft zur Sicherung der Versorgung auf funktionierende Betriebe angewiesen ist, die auf zusammenhängende Flächen zurückgreifen können: „Das Um und Auf sind ausreichend Flächen als Betriebsgrundlagen – und die Rahmenbedingungen, um produzieren zu können.“ Dabei sind durch die Bebauung in den vergangenen Jahren viele Flächen verloren gegangen.
Olischar: Zusammenhängende Stadt- und Bezirksentwicklungskonzepte fehlen
Die Klubobfrau der ÖVP Wien, DI Elisabeth Olischar, kritisierte, dass es in Wien keine verpflichtenden Regelungen gibt, die ein Konzept für einen Bezirksentwicklungsplan vorsehen: „Dabei ist es ganz besonders wichtig, die verschiedenen Bezirke und Zonen in Wien ganzheitlich zu betrachten und bei einer Entwicklung Leitbildern zu folgen. Ein Stückwerk an Stadtplanungsentscheidungen schafft vor allem eines: keine sinnvollen Entwicklungszonen und keine Sicherung der Stadtlandwirtschaft. Das darf es nicht geben.“ Olischar und Walter gingen auf die vielen Beispiele der der Bürger ein, die in Bezug auf Planungsentscheidungen in der Donaustadt getroffen wurden. „Wir wollen uns mit ganzer Kraft dafür einsetzen, dass es zu einem einheitlichen Konzept bei der Stadtplanung kommt“, so Walter und Olischar.